Unser Geburtsbericht

Das Warten nahm kein Ende...Gegen Ende der Schwangerschaft packte mich die Neugier und ich wollte einach nicht mehr länger warten. Bei jedem komischen Ziehen oder Spannen läuteten die Alarmglocken.
Ich hätte tatsächlich Sorge ich würde nicht merken wann es losgeht...Heute bin ich schlauer. Ich habe so ziemlich viel Himbeerblättertee getrunken, überall Zimt drüber gestreut und bin viel gegangen - das alles soll wehenfördernd sein! Der Geburtstermin rückte immer näher und ich wollte endlich Wehen haben. Nachdem der Termin eingetroffen war und sich noch immer nichts tat, wurde nicht nur ich ungeduldig, sondern auch die Leute in unserem Umkreis,  Freunde und Familie. Zugegeben, dass machte mich nicht gerade entspannter.

Mutterund öffnet sich JUHU!!
Bei der Kontrolluntersuchung  stellte man fest es hat sich was getan 2 cm war er nun schon auf! Wehen waren allerdings auf dem CTG nicht zu verzeichnen. Die Hebamme sprach mir Zuversicht zu - es wird die Tage kommen bleiben  Sie geduldig...nun gut machen kann ich ja eh nichts...Tee trinken!

Zwei Stunden nach dem Termin wurde mein  Bauch in regelmäßigen Abständen immer wieder hart - und diese wurden immer kürzer. Ich informierte meinen Mann und sagte :"Heute kommt es!" Ich wollte so lang wie möglich  zu Hause ausharren in gewohnter Umgebung. Also checkte ich nochmal den Inhalt meiner Kliniktasche  (hierzu ein gesonderter Beitrag) und nahm eine Dusche.

Wie fühlen sich Wehen an ? 
Wehen hatte ich hin und wieder mal schon ab ca. 34 SSW. Der Bauch wird hart, zieht sich zusammen und wird ganz fest... Genauso war es nun -nur eben intensiver- so dass ich inne halten musste und mich in den Sekunden bzw. Minute kurz an Möbeln oder meinem Mann festhalten musste. Nachdem die Abstände nun bei 5 min. und kürzer waren entschieden wir uns ins Krankenhaus zu fahren und unser Baby auf die Welt zu bringen. Da war ich mir ganz sicher, dass es nicht mehr lange dauern kann.

Im Kreissaal
Angekommen im Krankenhaus schilderte ich der diensthabenden Hebamme mein Wehenrhythmus - diese war natürlich anders wie wir total relaxt und mir schien es fast so, als würde Sie meine Wehen  gar nicht ernst nehmen. Sie schloss mich an das CTG an, ich sollte mindestens 30 min. dranbleiben. Die Wehen, die das Gerät aufzeichnete waren ziemlich schwach bzw. manchmal zeichnete es gar nicht auf-selbst wenn ich das Gefühl hatte da war was. Nun ja das sollte ja noch nichts heißen... Der Puls meines Babys war relativ hoch was ich bislang während der ganzen SSW nicht hatte, weshalb ich auch zur Beobachtung die Nacht im Krankenhaus verbringen sollte. Die ganze Nacht über hatte ich Wehen, die mir sehr unangenehm und stark erschienen, die Hebamme erklärte mir, dass Sie diese fiese Wehen nennt. Es sind geburtsunwirksame Wehen, die kurz und heftig kommen aber nicht anhaltend genug sind um etwas zu bewegen.

Sanfte Unterstützung durch Tropf
Bei der Morgenvisite empfohl mir der Oberarzt einen Tropf anzuhängen mit dem wehenfördernden Hormon Oxytocin, da ich ja schon lange in den Wehen liege und bereits geschwächt bin. Das ganze sollte bewirken die eigentlliche Geburtsphase zu beschleunigen. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen nichts zu nehmen, aber in der Situation ändern sich Ansichten. Ich war erschöpft !


24 Stunden Wehen ohne Ergebnis
Mein Muttermund wurde ständig kontrolliert es tat sich wirklich nur schleppend etwas. Nach 24h Wehen war ich nun gerade mal bei 4cm. Hebamme und Oberarzt empfahlen mir die PDA. Nein, die wollte ich doch auf gar keinen Fall!! Nach langen Nachdenken- und die Angst, dass der Weg noch lang sein könnte und ich am Ende keine Kraft mehr haben könnte und es zu einem Keiserschnitt kommt oder schlimmer noch, meinem Kind etwas passiert- gab ich mich geschlagen.


PDA 
Das Setzen der PDA (detaillierter Post dazu folgt) erfolgte rasch durch zwei Narkoseärzte, die Wehen wurden mittlerweile recht heftig, sodass es mir schwer fiel in der Position zu verweilen und ruhig zu halten. Geschafft ! Jetzt wartete ich nur noch darauf das der Schmerz endlich nachlässt.... Ich war erleichtert den Schritt getan zu haben und hatte den Optimismus jetzt werde ich nichts mehr spüren.


Enspurt
Ich spürte natürlich noch die Wehen ob diese noch heftiger wären ohne PDA kann ich nicht beurteilen, aber Sie waren ordentlich. Ich musste stark innehalten, brauchte eine starke Hand und musste diese laut veratmen. Ich wechselte Positionen und stütze mich an meinem Mann oder der Badewanne ab um Gegenhalt zu haben. Die Wehen rissen mich mit. Sie kamen heftig und gingen wieder. In den Wehenpausen verspürte ich keinen Schmerz. Es war auf einmal als würde jemand mein Baby runterdrücken mit aller Wucht....eine Kraft und Dynamik, die man nicht beschreiben kann.


Die Wärmelampe der Babystation geht an
In dem Moment als Arzt und Hebamme mich in Geburtsposition brachten und ich nur noch schrie: "Ich kann nicht mehr, ich schaff das nicht" sah ich wie diese die Wärmelampe anschalteten und mir war klar - ok jetzt wird es ernst!

Presswehen 
Die ersten Presswehen veratmete ich falsch, wobei ich ja eigentlich einen Geburtsvorbereitungskurs machte um das zu umgehen. Keine Chance - Blackout!
Doch dann überkam mich eine Kraft ich wollte es nun endlich zu Ende bringen und presste was das Zeug hielt. Die Hebamme motivierte mich mit den Worten: Es ist schon zu sehen...
Noch dreimal ordentlich gepresst da kam es mit einer Erleichterung aus meinem Körper. Mein Baby und es schrie ordentlich.


Mein Baby
Ich hielt es in dem Armen ganz fest- schaute ob alles dran ist und weinte vor Glück. All der Schmerz war wie mir jeder sagte wirklich vergeben und vergessen. Gemeinsam mit meinem Mann genossen wir einfach unser Glück und bewunderten es und vergaßen alles um uns herum. Ein neues Leben ist entstanden und wir sind ein Teil davon. Von diesem Moment an bekam unser Leben eine neue Bedeutung. 

Ich wünsche Euch eine angenehme Geburt und gesunde Babys. Hinterlässt mir gerne Feedback in den Kommentaren darüber was Euch zum Thema Geburt beschäftigt. Ich freu mich darauf!